US-Präsident George Bush (Republikaner) will die illegale
Einwanderung stärker bekämpfen. Das soll über eine bessere Grenzüberwachung
und ein Gastarbeiterprogramm erreicht werden. Insgesamt leben derzeit schätzungsweise
11 Mio. Menschen ohne regulären Aufenthaltstatus in den USA. Angesichts
dieser hohen Zahl gestand er jedoch vor dem Senat ein, dass es an den erforderlichen
Ressourcen für eine allumfassende Ausweisung momentan fehle.
Einer der Gründe, warum so genannte Illegale nicht nach
Hause zurückgeschickt werden könnten, seien fehlende Plätze in
den Abschiebegefängnissen. Deshalb müsse illegale Einwanderung im
Vorfeld bekämpft werden. „Wir werden die Kontrolle unserer Grenzen
in den Griff bekommen“, sagte Bush. Das Ministerium für Heimatschutz
(Department of Homeland Security, DHS) bestätigte, dass Migranten ohne
gültige Aufenthaltspapiere künftig nach Aufgriff an der Grenze sofort
in ihre Herkunftsregionen zurückgebracht würden. Man werde sich nicht
mehr damit begnügen, die Menschen nur abzufangen und hinter der Grenze
freizulassen, sagte Heimatschutzminister Michael Chertoff (Republikaner). Die
Maßnahme richtet sich besonders gegen mexikanische Einwanderer. Ob auch
Kubaner betroffen sein werden, ließ Chertoff offen. Im kommenden Budget
des Ministeriums sind allein 7,5 Mrd. US-Dollar (rund 6,2 Mrd. Euro) für
den Kampf gegen illegale Zuwanderung vorgesehen. Mit dem Geld sollen die Grenzanlagen
verstärkt, die technische Überwachung ausgeweitet und mehr Beamte
eingestellt werden.
Einen weiteren Beitrag zur Eindämmung illegaler Migration
könne laut Bush das geplante Gastarbeiterprogramm leisten. Mit diesem soll
ein Anreiz zu einer temporären Arbeitserlaubnis vor allem für bislang
illegal im Land lebende mexikanische Staatsbürger geschaffen werden (vgl.
MuB 1/04).
Bush und Chertoff warben eindringlich um die Unterstützung führender
republikanischer Parlamentarier, die sich gegen ein solches Programm ausgesprochen
hatten. „Illegale bekommen so einen Anreiz, sich zu erkennen zu geben“,
sagte Chertoff. Man werde ihnen Straffreiheit sowie eine Arbeitserlaubnis für
3 Jahre anbieten, die anschließend um drei weitere Jahre verlängert
werden kann. Danach müssten die Teilnehmer aber in ihre Heimat zurückkehren.
Den Weg zur amerikanischen Staatsbürgerschaft werde das Gastarbeiterprogramm
nicht ebnen. chw
Weitere Informationen:
www.dhs.gov/dhspublic/interapp/testimony/testimony_0040.xml
www.whitehouse.gov/infocus/homeland
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