Frankreich: Umstrittene Abschiebung von Roma

14. November 2013

In Frankreich haben die Festnahme der 15-jährigen Leonarda Dibrani während eines Schulausflugs am 9. Oktober sowie ihre anschließende Abschiebung in den Kosovo zu Protesten und regierungsinternen Auseinandersetzungen geführt. Die Roma-Familie kam bereits 2009 nach Frankreich. Ihre Asylanträge wurden in sämtlichen Instanzen abgelehnt. Mehrere Abschiebungsversuche waren bislang gescheitert. Frankreichs Innenminister Manuel Valls (Sozialisten) legte einen Untersuchungsbericht vor, der die rechtskonforme Durchführung der Abschiebung bestätigte. In einem Rundschreiben wies er allerdings darauf hin, dass polizeiliche Maßnahmen zur Beendigung illegalen Aufenthalts weder in der Schule noch bei schulischen Aktivitäten außerhalb der Schule stattfinden dürfen. Dennoch distanzierten sich zahlreiche Politiker aus dem linken Lager von Valls, landesweit protestierten Lehrer und Schüler gegen die Abschiebung. Dibrani wurde schließlich eine Rückkehr nach Frankreich angeboten. Sie erwiderte, sie werde nicht ohne ihre ebenfalls abgeschobene Familie zurückkehren. In Frankreich haben Kinder ohne regulären Aufenthaltstitel wie in Deutschland ein Recht auf die Teilnahme am Schulunterricht.

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