Zypern: Bericht belegt Mängel in Asylpraxis

15. Juni 2013

In ihrem im April veröffentlichten Bericht „Asyl in der Republik Zypern“ bescheinigt die Berliner Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und MigrantInnen (KUB) e. V. dem zyprischen Asylsystem gravierende Defizite. So berichteten die im Herbst 2012 vor Ort interviewten Schutzsuchenden häufig von Polizeigewalt, mangelnder medizinischer Versorgung sowie vom Ausschluss von Sozialleistungen. Problematisch sei die Lage von syrischen Flüchtlingen, die häufig über Zypern in die EU einreisen. Viele von ihnen würden auf unbestimmte Zeit inhaftiert und ihre Asylverfahren ausgesetzt. Laut Bericht war Syrien im Jahr 2012 das wichtigste Herkunftsland von Asylbewerbern in Zypern. Aufgrund der von der KUB-Studie nachgewiesenen behördlichen Willkür fordert Pro Asyl, Abschiebungen nach Zypern, die im Rahmen der europäischen Asylzuständigkeitsverordnung Dublin II vorgenommen werden können, einzustellen. Eine solche Aussetzung der Abschiebung gemäß der Dublin II-Regelung besteht derzeit bereits für Griechenland (vgl. Ausgaben 3/13, 1/12). www.kub-berlin.org, www.proasyl.de

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