Frankreich bürgert wieder mehr Ausländer ein. Bis einschließlich Juli dieses Jahres haben 34.539 Personen einen Einbürgerungsantrag gestellt. Dies wären, hochgerechnet auf das Gesamtjahr, 65.000 und entspräche einem Anstieg um 14 % im Vergleich zu 2012 (57.000). Auch der Anteil der positiven Bescheide sei von 40 % (2012) auf nun 61 % aller Anträge gestiegen. Diese Zahlen präsentierte Innenminister Manuel Valls (Sozialisten, PS) Ende August im Ministerrat. Sie seien ein „Zeichen des Bruchs“ mit der Einbürgerungspolitik der konservativen Regierung unter Nicolas Sarkozy (UMP, 2007-2012, vgl. Ausgabe 7/12). Die Einbürgerungen waren in dieser Zeit deutlich gesunken, von knapp 95.000 (2010) auf 46.000 (2012). Valls zufolge sei es das Ziel, wieder das Niveau von rund 100.000 Einbürgerungen pro Jahr zu erreichen. Bereits im Oktober 2012 hatte die sozialistische Regierung die Einbürgerung erleichtert (vgl. Ausgabe 9/12). Nun sollen weitere Erleichterungen folgen. Künftig müssen etwa Personen ab 60 Jahren (bisher 65) keinen Sprachnachweis mehr erbringen. Zudem soll der obligatorische Einbürgerungstest vereinfacht werden. Die UMP kritisierte die Maßnahmen als „Verscherbeln der französischen Staatsangehörigkeit“.
15. September 2013