Schweden: Polizei unterhält illegales Roma-Register

18. Oktober 2013

Wie schwedische und internationale Medien berichteten, hat die Polizei in der südschwedischen Provinz Skåne Adressdaten und Ausweisnummern von mehr als 4.000 Roma gesammelt. Die Polizei hat dies inzwischen offiziell bestätigt und damit indirekt eingeräumt, gegen die Europäische Menschenrechtskonvention sowie schwedisches Recht verstoßen zu haben. Das Anlegen von Datensätzen, die auf ethnischen Merkmalen beruhen, ist seit den 1990er Jahren in Schweden verboten. Zugriff auf die Daten haben neben der Polizei in Skåne auch andere Provinzen sowie die landesweite Kriminalpolizei. Kritiker werfen der Polizei vor, Roma unter Generalverdacht zu stellen. Bereits in der Vergangenheit haben zivilgesellschaftliche Organisationen in Schweden der Polizei mehrfach vorgeworfen, Minderheiten zu diskriminieren (vgl. Ausgabe 3/13). Der Fall wird inzwischen von Schwedens Gleichstellungsbeauftragter Agneta Broberg untersucht. In Schweden leben schätzungsweise 50.000 Roma, die meisten in der südlichsten Provinz des Landes. www.do.se

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