Wenn Migranten mit ihren Kindern nicht ihre Herkunftssprache, sondern Deutsch sprechen, hat das nicht unbedingt einen positiven Effekt auf deren deutschen Spracherwerb. Dies ist das Resultat einer Studie, die das Berliner Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) mit etwa 100 russischsprachigen Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren und ihren Familien durchgeführt hat. Die Eltern der Kinder sind Einwanderer der ersten Generation. Sie sprachen bis zum Kita-Besuch ihrer Kinder nur Russisch mit ihnen. Anschließend sprach ein Teil der Eltern zuhause mit den Kindern Deutsch, um den Erwerb der deutschen Sprache zu fördern. Die Umstellung ihrer Sprachpraxis auf Deutsch führte zu keinem Vorteil gegenüber jenen Kindern, deren Eltern weiter Russisch mit ihnen sprachen. Vielmehr würden die Kenntnisse der Muttersprache verkümmern, langfristig könne dies zu Identitäts- und Beziehungsproblemen führen, heißt es in einer Mitteilung des ZAS.
3. April 2014