In den nordnigerianischen Bundesstaaten Adamawa, Borno und Yobe sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks etwa 850.000 Menschen als Binnenvertriebene auf der Flucht vor Gewalt. Weitere 135.000 Menschen sind in die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad geflohen. In den drei Bundesstaaten mit überwiegend muslimischer Bevölkerung wurde bereits im Mai 2013 der Ausnahmezustand verhängt. Die nigerianische Armee kämpft dort gegen die islamistische Boko Haram, die in Nordnigeria einen sogenannten Gottesstaat auf Grundlage der Scharia errichten will. Zu diesem Zweck verübt sie unter anderem Terroranschläge sowie Entführungen von jungen Frauen und Mädchen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte, dass die nigerianische Armee nicht genug gegen die Islamisten unternehme und überdies Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen begehe.
29. Januar 2015