Januar/Februar 2000 (1/00)

20.02.2000

UNHCR veröffentlicht Asylbewerberstatistik für 1999

20.02.2000

Anfang Februar 2000 veröffentlichte das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) die Statistik der Asylanträge in Europa für 1999. Die Gesamtzahl der Asylanträge in den 28 erfassten Ländern ist 1999 im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf 437.000 Personen gestiegen (1998: 366.200). Innerhalb der EU-Staaten wurden 1999 354.170 Asylanträge gestellt.

Deutschland: Neues Staatsangehörigkeitsrecht trat in Kraft

20.02.2000

In Deutschland trat am 1. Januar 2000 ein neues Staatsangehörigkeitsrecht in Kraft. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) rechnet damit, dass im Laufe des Jahres etwa 200.000 Ausländer die Einbürgerung beantragen werden. Im Vergleich zu 1998, als sich 105.790 Ausländer einbürgern ließen, würde das eine Verdopplung bedeuten. Da man in den Großstädten mit einem Ansturm auf die Behörden rechnete, wurde das Personal aufgestockt.

Dänemark: Verschärfung der Regeln für Familiennachzug

20.02.2000

Anfang Januar erklärte Dänemarks sozialdemokratischer Ministerpräsident Poul Nyrup Rasmussen, dass die Nachzugsregelungen für Familienangehörige von in Dänemark lebenden Ausländern verschärft werden sollen. Gemäß einer Gesetzesnovelle sollen nur langjährige Staatsbürger Lebenspartner oder Angehörige ins Land holen dürfen. Nach dänischem Recht ist ein Familiennachzug derzeit nach drei Jahren möglich.

Österreich: Gemeinsames Regierungsprogramm von FPÖ und ÖVP

20.02.2000

Das von der rechtspopulistischen FPÖ und der christkonservativen ÖVP erarbeitete Regierungsprogramm enthält keine sensationelle Abkehr von der bisherigen Migrations- und Ausländerpolitik Österreichs. Die zukünftige Politik soll jedenfalls nicht so radikal umgestaltet werden, wie es die Wahlkampfparolen und zum Teil auch xenophoben Wahlplakate der FPÖ erwarten ließen. Der bislang kämpferische Anti-EU-Politiker Jörg Haider (FPö) bekennt sich in dem Koalitionspapier zudem ausdrücklich zur europäischen Integration und zur EU-Osterweiterung.

Australien: Härteres Vorgehen gegen illegale Einwanderer und Menschenschmuggel

20.02.2000

1999 stieg die Zahl der so genannten Bootsflüchtlinge (boat people), die an den Küsten Australiens landeten, sprunghaft an. In Reaktion auf diese Form der illegalen Einwanderung verabschiedete Australiens Parlament im November 1999 eine entsprechende Gesetzesnovelle. Seit Januar 2000 gelten restriktivere Asylbestimmungen und Aufenthaltsregelungen für undokumentierte Einwanderer.

Migrationsbericht 1999

20.02.2000

Im Dezember 1999 stellte die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck (Bündnis 90/Die Grünen), den Migrationsbericht 1999 vor. Die von drei Autoren des Europäischen Forums für Migrationsstudien (efms) in Bamberg erarbeitete Studie gibt einen aktuellen überblick zur Zu- und Abwanderung nach und aus Deutschland. Der Migrationsbericht 1999 ist eine Fortführung und Aktualisierung des 1997 erschienenen Handbuchs Migration und Integration in Zahlen.

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