März 2006 (2/06)

20.03.2006

Mohammed-Karikaturen lösen weltweite Proteste aus

20.03.2006

Karikaturen des Propheten Mohammed, die bereits im September 2005 von der dänischen Zeitung Jyllands-Posten veröffentlicht worden waren, haben in den vergangenen Wochen weltweit gewaltsame Proteste von Muslimen ausgelöst. Bei der Zeitung gingen Bombendrohungen ein, in muslimischen Ländern wurden Botschaften in Brand gesetzt und Flaggen westlicher Länder verbrannt. Eine Reihe islamischer Staaten zogen ihre Botschafter aus Dänemark ab; in vielen dieser Länder werden seither dänische Produkte boykottiert.

Kurzmeldungen - Deutschland

20.03.2006

Abschiebeschutz für Tschetschenen
Tschetschenische Flüchtlinge dürfen nicht in ihre Heimat abgeschoben werden, wenn ihnen dort Schikanen seitens der russischen Behörden drohen. Dies entschied der Hessische Verwaltungsgerichtshof Anfang Februar (Az. 3 UE 3021/03.A), nachdem eine tschetschenische Familie gegen eine Abschiebungsanordnung geklagt hatte. Die als Asylbewerber abgewiesenen Flüchtlinge sind in Deutschland zu dulden, wenn ihre Existenz bei einer Rückkehr in die russische Konfliktregion

EU: Diskussion um Freizügigkeit für osteuropäische Arbeitskräfte

20.03.2006

Anfang Februar hat die EU-Kommission einen Bericht über die Arbeitnehmermobilität zwischen neuen und alten Mitgliedstaaten seit der Osterweiterung am 1. Mai 2004 vorgestellt. Dieser soll den Mitgliedstaaten als Grundlage für die Entscheidung über eine weitere Beschränkung des Zugangs zu ihren Arbeitsmärkten dienen. Laut Bericht kam es seit 2004 nur zu einem geringen Anstieg der Ost-West-Migration in Europa. Die Kommission empfiehlt daher den Mitgliedstaaten, auf eine Verlängerung der Zugangsbeschränkungen

Kurzmeldungen - Europa

20.03.2006

EuGH: Urteil zum Aufenthaltsrecht
Kinder türkischer Arbeitnehmer dürfen auch nach Straftaten nicht ohne weiteres abgeschoben werden. So urteilte der Europäische Gerichtshof (EuGH) am 16. Februar in Luxemburg. Durch das zwischen der Türkei und der EU geschlossene Assoziationsabkommen stehen türkische Staatsbürger im Vergleich zu anderen Drittstaatsangehörigen unter besonderem Schutz. Nach dem Ausländergesetz waren bisher Ausländer zwingend auszuweisen, wenn sie wegen schwerer Straftaten

Kurzmeldungen - Welt

20.03.2006

UNHCR: Flüchtlingszahl sinkt weiter
Weltweit gibt es nach Angaben der Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen (UNHCR) derzeit etwa 10 Mio. Flüchtlinge und 25 Mio. Binnenvertriebene. Damit sei die Zahl so niedrig wie seit 25 Jahren nicht mehr, so UN-Flüchtlingshochkommissar Antonio Guterres vor dem EU-Parlament. Die Hürden seien größer geworden, in den Aufnahmestaaten Schutz und Zuflucht zu finden. Er warnte die EU vor einem einheitlichen Asylrecht auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner: „Europa ist und bleibt ein Asylkontinent“.

Deutschland: Weitere Debatte um Gesprächsleitfaden bei Einbürgerungen

20.03.2006

Die Debatte um die Verwendung von Gesprächsleitfäden im Vorfeld von Einbürgerungen hält an. In Bayern gibt es inzwischen einen eigenen Fragenkatalog, der in Gesprächen mit Einbürgerungswilligen zur Anwendung kommt. Auch Hessen setzt auf einen eigenen Einbürgerungstest. CDU und CSU drängen auf eine bundeseinheitliche Lösung.

EU: Mitteilung der Kommission zum europäischen Asylsystem

20.03.2006

Die Europäische Kommission hat Mitte Februar eine Mitteilung angenommen, in der sie Schritte zu einem gemeinsamen europäischen Asylsystem beschreibt. Dabei geht es vor allem um die praktische Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten. Entsprechend heißt es in der Mitteilung, die Einführung eines gemeinsamen europäischen Asylsystems erfordere „Anstrengungen zur Harmonisierung nicht nur des Rechts, sondern auch der Praxis“.

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