USA: Aktuelle Zensusdaten erfordern Anpassungen im Repräsentantenhaus

26. Mai 2001

Die Daten der im vergangenen Jahr in den USA durchgeführten Volkszählung werden vom Zensusbüro fortlaufend ausgewertet. Kürzlich wurden die aktuellen Einwohnerzahlen je Bundesstaat veröffentlicht. Diese Ergebnisse haben unmittelbar politische Konsequenzen, denn die Sitze im Repräsentantenhaus des Kongresses werden anteilig der Bevölkerungsgröße jedes Bundesstaates zugeteilt. Die Ergebnisse der aktuellen Zählung erfordern nun, dass die Anzahl der Sitze im Repräsentantenhaus für die einzelnen Bundesstaaten neu berechnet werden müssen.

Von der Anpassung der Anzahl der Abgeordneten sind insgesamt 18 Bundesstaaten bzw. 12 Sitze betroffen. Die Bundesstaaten Arizona, Texas, Georgia und Florida erhalten jeweils zwei zusätzliche Sitze im Repräsentantenhaus, während New York und Pennsylvania je zwei Abgeordnete weniger entsenden dürfen. Connecticut, Illinois, Indiana, Michigan, Mississippi, Ohio, Oklahoma und Wisconsin verlieren je einen Sitz. Im Gegensatz dazu gewinnen die Bundesstaaten Kalifornien, Colorado, Nevada und North Carolina jeweils einen Platz. Die Neuverteilung trägt somit den veränderten Relationen der Einwohnerzahlen Rechnung. Die änderungen kommen schon bei den Wahlen im November 2002 zur Anwendung, wenn der 108. Kongress gewählt wird.

Das Bevölkerungswachstum in den USA führt dazu, dass die einzelnen Abgeordneten eine immer größere Zahl von Einwohnern repräsentieren, da die Anzahl der Abgeordneten (435) unverändert bleibt. Während 1910 auf jedes Mitglied des Repräsentantenhauses noch rund 210.000 Personen kamen, waren es in den 90er Jahren rund 572.000 Personen. Die Veröffentlichung der aktuellen Bevölkerungsdaten macht nun deutlich: Jeder Abgeordnete repräsentiert derzeit rund 630.000 Einwohner der USA.

Die stärksten Veränderungen waren in Kalifornien zu verzeichnen. Hier betrug der Bevölkerungszuwachs von 1990 bis 2000 rund 14%. Kalifornien ist auch der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA (2000: rund 34 Mio.), während Wyoming mit rund 494.000 Einwohnern der bevölkerungsärmste Bundesstaat ist.

Wie die Auswertung der Ergebnisse des Zensus 2000 ergab, wuchs die Bevölkerung der Vereinigten Staaten im Zeitraum 1990 bis 2000 um rund 13%. Während die USA 1990 rund 249 Mio. Einwohner hatten, waren es im Jahr 2000 den aktuellen Zahlen der Volkszählung zufolge bereits 281 Mio. Die USA sind das Land mit der drittgrößten Bevölkerung nach China und Indien.

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