Die Geburtenrate in Deutschland ist mittlerweile die niedrigste in der Europäischen Union. Dies geht aus dem Statistischen Jahrbuch 2004 hervor, das Anfang Oktober vom Statistischen Bundesamt der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Im Jahr 2003 kamen auf 1.000 Einwohner lediglich 8,7 Lebendgeburten. Somit ist Deutschland zusammen mit Slowenien das Schlusslicht in der erweiterten EU. Die höchsten Geburtenraten verzeichneten Irland (15,4), Frankreich (12,7), die Niederlande (12,4) und Dänemark (12,0).
Die niedrigsten Geburtenraten innerhalb Deutschlands hatten die neuen Bundesländer, v.a. Brandenburg (6,8) und Sachsen-Anhalt (6,9). Die Geburtenrate in Westdeutschland und Berlin lag 2003 zwischen 8,3 (Bremen) und 9,4 (Baden-Württemberg) Lebendgeburten auf 1.000 Einwohner.
Auch der Wanderungssaldo lag in Deutschland 2003 mit 1,8 Personen je 1.000 Einwohner wesentlich unter dem Durchschnitt der EU-15 (4,3). In einigen EU-Mitgliedstaaten wuchs die Bevölkerung nur infolge der Zuwanderung. So hatte Italien zwar ein negatives natürliches Bevölkerungswachstum zu verzeichnen (-0,5 je 1.000 Einwohner), kam durch einen Wanderungssaldo von 8,9 jedoch auf ein Bevölkerungswachstum von 8,4 je 1.000 Einwohner. Ähnliche Entwicklungen sind in Spanien zu verzeichnen.
Die Bevölkerungszahl Deutschlands (82,5 Mio. Einwohner) stagniert. Obgleich es 2003 mehr Sterbefälle als Geburten gab, konnte dieses Defizit durch Zuwanderung ausgeglichen werden. sta
Weitere Informationen: Das Statistische Jahrbuch 2004 kann
im Online-Shop des Statistischen Bundesamtes bestellt werden: ISBN: 3-8246-0713-1;
Preis: 84 Euro, www.destatis.de/jahrbuch
Weitere Informationen:
www.zeit.de/dossier/landohneleute