Kurzmeldungen – Welt

22. November 2007

Welthungerindex 2007
Weltweit leiden rund 854 Mio. Menschen an Hunger, so das Washingtoner Forschungsinstitut für Ernährungspolitik (IFPRI) und die Deutsche Welthungerhilfe bei der Vorstellung des Welthungerindex 2007 Mitte Oktober. Der Index fasst Daten zur Unterernährung, Untergewichtigkeit von Kindern und Kindersterblichkeit zusammen.
In Kuba, Peru, Mosambik, Ghana, Indonesien und Vietnam könne es gelingen, bis 2015 den Anteil hungernder Menschen insgesamt sowie den der unterernährten Kinder unter 5 Jahren zu halbieren und die Kindersterblichkeitsrate um zwei Drittel zu senken (sog. Hunger-Millenniumsziele). Von den untersuchten 91 Ländern sei etwa ein Drittel auf einem guten Weg, die Hunger-Millenniumsziele zu erreichen. Der Schlüssel liegt hierzu u. a. in der Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität in armen, ländlichen Gemeinden, in der Förderung und Erhaltung natürlicher Ressourcen, der Erweiterung von Infrastruktur und Märkten in ländlichen Regionen, Wissenstransfer und -verbreitung, Nahrungsmittelhilfe für die Bedürftigsten sowie einer verbesserten Gesundheitsversorgung. Am schlechtesten sieht die Situation im sub-saharischen Afrika aus: Hier werden voraussichtlich nur 6 von 42 Ländern die Hunger-Millenniumsziele erreichen.
www.welthungerhilfe.de/welthungerindex-2007-pm.html

Japan: Fingerabdrücke bei der Einreise
Ab 20. November werden von allen Ausländern über 16 Jahre bei der Einreise digitale Fingerabdrücke und Fotos gespeichert, wie dies beispielsweise auch in den USA der Fall ist. Ausgenommen von der Regelung sind Personen mit dauerhaftem Wohnsitz in Japan. Die Neuerung soll der Vorbeugung gegen Terroranschläge dienen, so die Einwanderungsbehörde. Die Daten sollen langfristig gespeichert und in jedem Fall der Polizei zur Verfügung gestellt werden, möglicherweise aber auch ausländischen Regierungen. Ferner werden die Fluggesellschaften verpflichtet, eine Liste der Passagiere und Besatzungsmitglieder an die Behörden zu übermitteln.

Somalia: Massenflucht aus Mogadischu
In der somalischen Hauptstadt Mogadischu ist es Mitte Oktober nach Kämpfen zwischen der äthiopischen Armee und somalischen Truppen zu neuen Flüchtlingsströmen gekommen. Nach einer Offensive der äthiopischen Armee verließen rund 90.000 Menschen ihre Häuser und flohen ins Umland. Dort leben bereits 400.000 Menschen in Flüchtlingslagern und erhalten von den Vereinten Nationen Wasser, Nahrung und gesundheitliche Versorgung. „Die Lage war hier noch nie so verheerend“, sagte der humanitäre UN-Koordinator für das Land Christian Balslev-Olesen. So lange in Mogadischu weiter gekämpft werde, sei eine Rückkehr der Flüchtlinge unmöglich. Auch in den bislang relativ friedlichen Regionen Somaliland und Puntland flammten Kämpfe auf. Mindestens 36.000 Menschen sind dort gegenwärtig ebenfalls auf der Flucht.
www.unhcr.ch

Kongo: Massenflucht hält an
Im Kongo sind Ende Oktober erneut Tausende Zivilisten vor Kämpfen zwischen Tutsi-Rebellen, Soldaten und regierungsnahen Milizen geflohen. Die Zusammenstöße begannen in Bunagana an der Grenze zu Uganda, wie ein Sprecher der UN-Friedenstruppe Monuc sagte. Dort hätten Milizionäre versucht, eine Versorgungsroute der Rebellen unter ihre Kontrolle zu bringen. Vor den Kämpfen sind seit Jahresbeginn etwa 370.000 Menschen geflohen. Die kongolesische Armee bekämpft die Rebellen seit August dieses Jahres. Die Region ist seit Jahren von Flucht und Vertreibung betroffen (vgl. MuB 5/00, 6/03, 7/04).
www.unhcr.ch
www.wfp.org

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