Russland: Muslimische Zuwanderer festgenommen

25. Februar 2013

In Sankt Petersburg sind Anfang Februar 271 Zuwanderer muslimischen Glaubens auf dem Apraskin-Dwor-Markt festgenommen worden. Auf dem Markt arbeiten viele Migranten aus Zentralasien und dem Kaukasus. Die Polizei und der Inlandsgeheimdienst FSB sprachen von einem „Schlag gegen den Terror“. Unter den Festgenommenen befanden sich viele Menschen aus der zu Russland gehörenden Region Nordkaukasus, die die Regierung als Sicherheitsrisiko einschätzt. Usbekische, tadschikische und aserbaidschanische Staatsbürger waren ebenso unter den Inhaftierten wie Ägypter und Afghanen. Ihnen allen wird ein „Aufruf zu Terrorakten“ oder „Aufstachelung“ vorgeworfen, so die Ermittlungsbehörde in einer Pressemitteilung. Zudem seien „extremistische Schriften in großer Zahl“ beschlagnahmt worden. Acht der Festgenommenen wurden sofort abgeschoben, einige befinden sich noch in Untersuchungshaft, die Mehrzahl ist wieder auf freiem Fuß. Durch den seit Mitte der 1990er Jahre schwelenden Konflikt mit dem überwiegend muslimischen Tschetschenien ist die Lage von muslimischen Zuwanderern in Russland besonders schwierig (vgl. Ausgabe 2/12).

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