SVR-Jahresgutachten: Fortschrittliche Migrationspolitik, Baustelle Integrationspolitik

15. Mai 2014

„Deutschland ist ein Einwanderungsland“ lautet die Kernbotschaft des 5. Jahresgutachtens (vgl. Ausgabe 4/13) des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR). Das veränderte Selbstverständnis äußere sich nicht nur in einer dynamischen Migrationspolitik, sondern auch durch integrationspolitische Impulse, erklärten die Migrationsexperten. Jedoch dürften die Öffnung des Arbeitsmarktes für qualifizierte Fachkräfte (Ausgaben 5/12, 7/11) sowie die bislang unzureichenden Verbesserungen für Flüchtlinge nicht darüber hinwegtäuschen, dass die hauptsächlich von ökonomischen und demografischen Interessen geleitete Migrationspolitik (vgl. S. 3) der letzten Jahre Neuerungen für andere Zielgruppen aussparte. Gemischt fällt das Urteil der Experten auch zur Integrationspolitik aus. Einerseits wird die institutionelle Etablierung des Islam an Schulen und Universitäten positiv hervorgehoben. Andererseits bleibe der Bildungsbereich die „zentrale integrationspolitische Baustelle“. Besonders Schulen bereite etwa der Umgang mit einer heterogenen Schülerschaft weiterhin große Probleme (vgl. Ausgaben 3/14, 7/13). Das SVR-Integrationsbarometer misst ein „pragmatisch-positives“ Integrationsklima in Deutschland, betont aber auch die Diskriminierungserfahrungen bestimmter Gruppen.

Zum Thema: 

Ausgabe: