OECD: Zuwanderung steigt weiter leicht an

11. Dezember 2014

Die dauerhafte Zuwanderung in die Industriestaaten ist 2013 auf 4 Mio. Neuzuwanderer angestiegen (+1,1 %). Dies teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am 1. Dezember mit. In dem jährlich erscheinenden Internationalen Migrationsausblick weist die OECD darauf hin, dass der Anstieg der Zuwanderung in die OECD-Staaten auf die erhöhte Inanspruchnahme von Freizügigkeitsregelungen zwischen den OECD-Staaten zurückzuführen ist. Ohne den Anstieg der Zuwanderung nach Deutschland (+16 % auf 465.000) wäre die Zuwanderung in die OECD-Staaten allerdings leicht rückläufig. Länder wie Portugal (-12 % auf 27.000), Japan (-5 % auf 64.000) und die USA (-4 % auf 990.000) verzeichneten sinkende Zuwanderungszahlen.

Anteilig an der Gesamtbevölkerung wanderten jedoch die meisten Menschen in die Schweiz (1,6 %), Norwegen (1,2 %) und Australien (1,1 %) ein. Aufgrund des fortwährenden Syrien-Konfliktes (vgl. Ausgaben 8/14, 4/14) hat sich die Zahl der Asylgesuche in den 34 Mitgliedstaaten der OECD in 2013 um 20 % auf 560.000 Anträge erhöht. In Deutschland wurden die meisten Asylanträge gestellt (110.000), gefolgt von den USA (68.000) und Frankreich (60.000). Die Zahl der Asylbewerber habe jedoch kaum Einfluss auf die Höhe der dauerhaften Zuwanderung, heißt es im Migrationsausblick, da in manchen Ländern nur eine Minderheit einen dauerhaften Status erhalte und laufende Asylverfahren nicht zur dauerhaften Zuwanderung gezählt werden.

Nachholbedarf sehen die Experten bei der Anerkennung berufsqualifizierender Abschlüsse, da zugewanderte Hochqualifizierte mit geringerer Wahrscheinlichkeit einer Beschäftigung nachgehen als im Inland Geborene (77 % zu 84 %) und meist unter ihren Qualifikationen tätig seien (vgl. Ausgaben 3/14, 2/13).

Zum Thema: 

Ausgabe: