Das Bundesinnenministerium veröffentlichte Mitte Juni die Einbürgerungszahlen für das Jahr 2002. Demnach wurden im Verlauf des Jahres 2002 154.547 Ausländer eingebürgert. Damit ist die Zahl der Einbürgerungen seit Einführung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts im Januar 2000 rückläufig, jedoch immer noch höher als vor der Reform.

Anfang Juni 2003 veröffentlichte das Statistische Bundesamt nach drei Jahren wieder eine neue Bevölke rungsprognose für Deutschland. Die 10. koordinierte Bevölkerungsvorausschätzung unterscheidet sich von den vorangegangenen Projektionen in verschiedener Hinsicht.

Einwanderung: Nach dem zweiten Weltkrieg warb Frankreich Arbeitskräfte aus Belgien, Deutschland, Polen, Russland, Italien und Spanien an. In den 1950er und 1960er Jahren verstärkte sich die Einwanderung aus den ehemaligen Kolonien infolge von Befreiungskriegen und dem Prozess der Dekolonialisierung. Vor allem im Zusammenhang mit dem Algerienkrieg (1954-62) bzw. der Unabhängigkeit Algeriens kam es zu einer Einwanderungswelle nach Frankreich. In der Wirtschaftskrise der frühen 1970er Jahre folgte

Mit dem Einsetzen der warmen Jahreszeit und der ruhigeren Seeverhältnisse ist es im Juni wieder zu verstärkter illegaler Einwanderung mit Booten über das Mittelmeer nach Südeuropa gekommen. Dabei gibt es einen deutlichen Trend: Italien ist das häufigste Ziel der Bootsflüchtlinge, während in Spanien die strengen Grenzsicherungsmaßnahmen scheinbar Wirkung zeigen und den Zugang nach Europa erschweren. Ausgangspunkt der Mittelmeer-Überfahrt ist verstärkt das nordafrikanische Libyen.

Neuseeland nimmt derzeit pro Jahr rund 45.000 Immigranten auf. Die meisten werden nach einem Punktesystem ausgewählt. Anfang Juli erließ die neuseeländische Regierung neue Einwanderungsbestimmungen.

EU-Konvent: Konzessionen an Deutschland in Migrationsfragen
Vor der abschließenden Plenarsitzung des EU-Verfassungskonvents vom 9. und 10. Juli hatten die Vertreter Deutschlands im Konvent parteiübergreifend das Prinzip der Einstimmigkeit - und damit ein nationales Vetorecht - in Fragen der Migrationspolitik gefordert. Der ursprüngliche Verfassungsentwurf hatte hingegen Mehrheitsentscheidungen vorgesehen. Das Präsidium des Konvents kam Deutschland in diesem Punkt entgegen. Der endgültige Verfassungsentwurf