Im ersten Halbjahr 2008 sind fast ein Viertel weniger Visa im Rahmen des Ehegattennachzugs erteilt worden als im selben Zeitraum 2007. Ursächlich dafür sind fehlende Sprachkenntnisse der ausländischen Ehepartner. Seit September 2007 müssen sie vor der Einreise nach Deutschland einfache Sprachkenntnisse nachweisen.
Auf Beschluss der für Integration zuständigen Minister der Länder vom 10. April 2008 befasst sich gegenwärtig eine Arbeitsgruppe mit der Entwicklung von Integrationsindikatoren und der Verbesserung des Integrationsmonitorings und in diesem Zusammenhang auch mit einer einheitlichen Definition des Begriffs „Migrationshintergrund“ (vgl. MuB 4/08). Die Arbeitsgruppe wird gemeinsam von Berlin und Nordrhein-Westfalen geleitet, der Bund ist beteiligt.
Nach mehrmonatiger Diskussion haben die EU-Innen- und Justizminister Ende November in Brüssel beschlossen, europaweit bis zu 10.000 irakische Flüchtlinge aufzunehmen. Nach Deutschland sollen rund 2.500 Flüchtlinge kommen. Vertreter von Flüchtlingsorganisationen und Oppositionsparteien kritisierten die Zahl als zu gering. Es ist das erste Mal, dass sich die Bundesrepublik an einem so genannten Resettlement-Programm des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) beteiligt.
Niederlande: Ministerin zurückgetreten,
EU: Schweiz Teil der Schengenzone,
Melilla: Neuer Flüchtlingsansturm,
Frankreich: Ehe-Annullierung gescheitert,
Tschechien: Ausschreitungen gegen die Roma-Minderheit
Viele US-Amerikaner und Europäer sehen Zuwanderung eher als Problem denn als Chance, v. a. im Hinblick auf Wirtschaft und Kriminalität. Dies ist ein Ergebnis der Meinungsumfrage „Transatlantic Trends: Immigration“, die die US-amerikanische Stiftung German Marshall Fund Mitte November in Berlin vorgestellt hat.
Das medizinische Versorgungssystem in Deutschland muss sich auf eine steigende Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund als Patienten einstellen. Eine angemessene Behandlung muss daher migrationsspezifische Einflussfaktoren berücksichtigen, Anbieter im Gesundheitswesen müssen sich interkulturell öffnen.
Die CDU hat auf ihrem Parteitag eine Verankerung der deutschen Sprache im Grundgesetz beschlossen und stößt damit auf starke Kritik. Der Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Cem Özdemir sprach sich dagegen für mehr Türkisch-Unterricht an deutschen Schulen aus.
Nach wie vor besuchen Jugendliche mit Migrationshintergrund seltener ein Gymnasium und erreichen insgesamt ein niedrigeres Bildungsniveau. Dies geht aus einer aktuellen Erhebung zu PISA 2006 hervor, die die Leistungsunterschiede der einzelnen Bundesländer untersucht. Die Ergebnisse des Länderbildungsvergleichs hat die Kultusministerkonferenz im November in Berlin vorgestellt.
Die Einwanderung ins Vereinigte Königreich hat einen neuen Netto-Höchststand erreicht. Nach Daten des Innenministeriums, die Ende November veröffentlicht wurden, kamen im Jahr 2007 ungefähr 577.000 Menschen zu einem dauerhaften Aufenthalt ins Land. Im gleichen Zeitraum verließen 340.000 Einwohner das Vereinigte Königreich. Der Einwanderungssaldo beträgt 237.000 und ist der höchste, der je in Großbritannien gemessen wurde.