Juni 2004 (4/04)

01.06.2004

EU: Einigung über Asylstandards

01.06.2004

Nach langjährigen Verhandlungen erreichten die Innen- und Justizminister der 15 alten EU-Mitgliedstaaten Ende April eine Einigung über die Anerkennung von Asylbewerbern. Die Neuregelung betrifft v.a. den Umgang mit Asylbewerbern, die über einen „sicheren Drittstaat" eingereist sind. Aus einem Anfang Mai veröffentlichten Bericht zum einjährigen Bestehen der Eurodac-Datenbank geht außerdem hervor, dass der Anteil mehrfach gestellter Asylanträge in den Vertragsstaaten bis zu 10% beträgt.

Kurzmeldungen - Welt

01.06.2004

Weltgesundheitsbericht: HIV/AIDS senkt Lebenserwartung im subsaharischen Afrika
Nach dem Anfang Mai von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgelegten Weltgesundheitsbericht 2004 sind die Auswirkungen von HIV/AIDS noch gravierender als bisher angenommen (vgl. MuB 7/03). Die WHO warnt, dass „in naher Zukunft" bis zu 6 Mio. Aidskranke sterben werden, wenn ihnen eine Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten weiterhin versagt bleibe. Besonders schwerwiegend sei die Unterversorgung

Deutschland: Verfassungsschutzbericht 2003 veröffentlicht

01.06.2004

Der 275 Seiten lange Verfassungsschutzbericht 2003 sieht im islamistischen Terror weiterhin eine große Bedrohung. Innenminister Otto Schily (SPD) sagte bei der Vorstellung des Berichts Mitte Mai, Deutschland sei ein „potenzielles Anschlagsziel", gehöre in den Augen der Islamisten zu den Helfern der USA und Israels und sei zudem in Afghanistan im Kampf gegen den Terrorismus engagiert. Der Bericht verzeichnet einen Anstieg politischer Straftaten von Islamisten ebenso wie gefährliche Umtriebe von Rechts- und Linksextremisten.

Kurzmeldungen - Europa

01.06.2004

Polen: Freizügigkeit eingeschränkt
Als Reaktion auf die Beschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit für die ostmitteleuropäischen Beitrittsländer hat nach Ungarn nun auch Polen den Zugang zum eigenen Arbeitsmarkt beschränkt (vgl. MuB 3/04). Nach dem Reziprozitätsprinzip entsprechen die Beschränkungen in etwa jenen, die für polnische Staatsangehörige in den jeweiligen alten EU-Ländern gelten.

Kurzmeldungen - Deutschland

01.06.2004

Abschiebeschutz wegen drohender Genitalverstümmelung
Zum Schutz vor einer drohenden Genitalverstümmelung in ihrer Heimat darf eine Togolesin nicht abgeschoben werden. Das entschied das Verwaltungsgericht Oldenburg (Az. 7 A 92/03). Die 23 Jahre alte Klägerin sei wegen einer unmittelbar bevorstehenden Zwangsbeschneidung geflohen und eine solche sei mit politischer Verfolgung und Folter vergleichbar. Zwar ist das Ritual in Togo seit 1998 verboten, das Gesetz wird jedoch selten durchgesetzt. Das Gericht hob damit eine Entscheidung

Länderprofil: Bulgarien

01.06.2004

Wanderungsbewegungen spielten in der Geschichte Bulgariens eine bedeutende Rolle. Zwischen 1880 und 1988 verließen rund 1,3 Mio. Personen das Land, im selben Zeitraum wanderten ca. 809.000 Menschen nach Bulgarien ein. Während es sich bei den Einwanderern vor allem um ethnische Bulgaren handelte, waren ein bedeutender Teil der Auswanderer ethnische Türken.

Newsletter-Ausgabe (PDF):