Mai 2004 (3/04)

05.05.2004

Kurzmeldungen - Deutschland

05.05.2004

Wohnortszuweisung bei Aussiedlern
Das Bundesverfassungsgericht hat es für rechtens erklärt, Spätaussiedlern den Wohnort die ersten drei Jahre zuzuweisen, wie es seit 1996 im Wohnortzuweisungsgesetz verankert ist (Az. 1 BvR 1266/00).
Eine Zuwiderhandlung kann mit dem Entzug des Sozialhilfeanspruchs geahndet werden. Die Richter billigten diese Regelung mit der Begründung des Gemeinwohlbelangs und lehnten damit eine Klage von zwei Betroffenen ab. Ihnen war die Sozialhilfe gestrichen worden, als sie in eine andere Stadt zogen.

Schweiz: Ausländergesetz umstritten

05.05.2004

Im Mai berät der Nationalrat in einer Sondersitzung ein neues Ausländergesetz. An einem Erlass wird seit 1998 gearbeitet, der das aus dem Jahr 1931 stammende Gesetz über Aufenthalt und Niederlassung von Ausländern ablösen und neben dem Asylgesetz eine breite Grundlage für die Schweizer Migrationspolitik bieten soll. Die Vorlage ist umstritten, und es gilt als ungewiss, ob sie die erste parlamentarische Hürde nehmen wird. In einer vorgeschalteten beratenden Kommission waren die Positionen stark polarisiert. Sozialdemokraten (SP) und Grüne stehen für wesentlich

EU: Teilweise Beschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit

05.05.2004

Am 1. Mai 2004 traten Polen, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, Ungarn, Lettland, Litauen, Estland, Malta und der griechische Teil Zyperns der Europäischen Union bei. Entgegen früherer Ankündigungen führten die meisten bisherigen 15 EU-Staaten Beschränkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bürger aus den ostmitteleuropäischen Beitrittsstaaten ein.

EU: Studie belegt ansteigenden Antisemitismus

05.05.2004

Nach einer Ende März in Straßburg veröffentlichten Studie der europäischen Beobachtungsstelle für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) nahmen antisemitische Vorfälle und Gewalttaten in den vergangenen beiden Jahren in den EU-Staaten Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden zu. Der mit Spannung erwartete Bericht ist mit mehr als 340 Seiten die umfassendste Datensammlung zum Antisemitismus, die es bislang in der EU gab. Es wird allerdings eingeräumt, dass die Datenlage sehr unterschiedlich

Kurzmeldungen - Europa

05.05.2004

Schweden: Asylbewerber verstümmeln sich Fingerkuppen um Abschiebung zu verhindern
Etwa 500 Asylbewerber haben sich Medienberichten zufolge in Schweden in den letzten Monaten ihre Fingerkuppen verätzt, zerschnitten oder verbrannt. Damit wollen sie eine Identifizierung und die mögliche Abschiebung in ein anderes EU-Land verhindern, in dem sie zuvor bereits einen Asylantrag gestellt haben. Seit Januar 2003 werden die Fingerabdrücke von Asylbewerbern in der zentralen Eurodac-Datenbank gespeichert, um zu verhindern, dass eine Person

Länderprofil: USA

05.05.2004

Wohl kaum ein anderer Staat wurde derart von Einwanderung geprägt wie die USA. Dementsprechend gelten die Vereinigten Staaten neben Kanada und Australien als eines der „klassischen" Einwanderungsländer. Bis Mitte der 1960er Jahre waren es in erster Linie Europäer, die in die USA kamen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich der regionale Schwerpunkt der Herkunftsländer in Richtung Lateinamerika und Asien verschoben. Obgleich das Selbstverständnis der USA von Einwanderung geprägt ist, hat seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ein drastischer Wandel in der

Kurzmeldungen - Welt

05.05.2004

Israel: 100.000 Abschiebungen
Seit der Schaffung der israelischen Einwanderungspolizei vor 18 Monaten wurden laut dem im April veröffentlichten Ohayon-Bericht 97.778 Personen ohne regulären Aufenthaltsstatus abgeschoben. Die meisten dieser Migranten waren chinesischer oder rumänischer Herkunft (jeweils 23%). Von den schätzungsweise 120.000 verbliebenen Personen ohne rechtmäßigen Aufenthalt sollen bis Jahresende weitere 50.000 abgeschoben werden. Etwa 70.000 Ausländer arbeiten derzeit legal in Israel.

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