November 2003 (9/03)

25.11.2003

Deutschland: Reaktionen auf Kopftuch-Urteil

25.11.2003

Das Kopftuch-Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 24. September (vgl. MuB 8/03) führte in den vergangenen Wochen zu Kontroversen in Politik und Gesellschaft. Die Karlsruher Richter hatten entschieden, dass auf der bisherigen gesetzlichen Grundlage ein Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen an staatlichen Schulen nicht zu begründen ist. Die Bundesländer müssen für ein solches Verbot zunächst den gesetzlichen Rahmen schaffen.

Kurzmeldungen - Deutschland

25.11.2003

Höchststand bei rechtsradikalen Straftaten
Die Zahl der offiziell erfassten Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund ist 2003 laut Bundesinnenministerium deutlich gestiegen und hat im August mit 703 ihren monatlichen Höchststand erreicht. 53 davon waren Gewalttaten mit insgesamt 45 verletzten Personen. Der Höchststand des Jahres 2002 lag im Dezember 2002, als 615 rechts motivierte Straftaten registriert wurden.

Österreich: Neues Asylgesetz und Unterbringung von Asylbewerbern umstritten

25.11.2003

Ende Oktober beschloss das österreichische Parlament das umstrittene neue Asylgesetz (vgl. MuB 8/03). Hauptziel ist eine Verkürzung der Verfahrensdauer. Innerhalb von maximal 72 Stunden soll nun entschieden werden, ob Asylbewerber sofort Asyl erhalten, umgehend abgeschoben werden oder ihr Antrag einer eingehenden Prüfung unterzogen wird. Zu diesem Zweck werden laut Gesetz so genannte Erstaufnahme-Zentren eingerichtet.

Kurzmeldungen - Europa

25.11.2003

Portugal: Legalisierung von 30.000 brasilianischen Einwanderern
Ende Oktober wurde in Portugal mit der Legalisierung von etwa 30.000 bisher undokumentierten Brasilianern begonnen. Darauf hatten sich die Regierungen beider Länder im Juli 2003 geeinigt. Die Aktion führte zu Protesten von Einwanderern aus Afrika und Asien, die sich gegen die Bevorzugung von Brasilianern und die Diskriminierung von Einwanderern aus den ehemaligen Kolonien Angola, Mosambik, Ost-Timor und von den Kapverden richtete.

Länderprofil: Griechenland

25.11.2003

Wanderungsbewegungen spielten in der Geschichte Griechenlands schon immer eine bedeutende Rolle. Als sich das Osmanische Reich im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert auflöste, führten damit zusammenhängende Konflikte zu Fluchtbewegungen und Bevölkerungsverschiebungen in Südost-Europa. Griechenland war sowohl Teil dieser militärischen Auseinandersetzungen als auch Aufnahmeland für eine große Zahl von Flüchtlingen, insbesondere in den Jahren 1922/23. Der Niederlage im Krieg gegen die Türkei

Globale Kommission zu internationaler Migration geplant

25.11.2003

Zur Jahreswende 2003/04 soll sich eine globale Kommission für internationale Migration konstituieren. Die Initiative dazu geht von Schweden und der Schweiz aus.

Das Vorhaben wird unterstützt von Brasilien, Marokko und den Philippinen, auch UN-Generalsekretär Kofi Annan steht der Initiative wohlwollend gegenüber. Eine von ihm eingerichtete UN-Arbeitsgruppe regte die Schaffung einer solchen Kommission an („Doyle Report“).

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