An Italiens Küsten sind seit Jahresbeginn offiziellen Angaben zufolge etwa 50.000 Bootsflüchtlinge gelandet. Dies entspricht der Gesamtzahl des vergangenen Jahres (siehe unten). Die meisten der Einwanderer kamen aus Syrien und Eritrea und wurden auf dem Meer oder an den Küsten aufgegriffen. Allein am Wochenende vom 7./8. Juni rettete die italienische Küstenwache über 3.000 Menschen in Seenot vor Sizilien und Lampedusa. Das italienische Asylsystem ist dem hohen Flüchtlingsaufkommen nicht gewachsen. Die Flüchtlingslager sind meist überfüllt und in einem schlechten Zustand. Seit Monaten fordert die italienische Regierung finanzielle Hilfen von der Europäischen Union sowie eine Reform der europäischen Asylgesetzgebung. Italien übernimmt am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft. Es ist zu erwarten, dass die europäische Asylpolitik auf die politische Agenda gesetzt wird (vgl. Ausgaben 4/14, 1/14, 8/13).
19. Juni 2014