September 2000 (7/00)

27.09.2000

Deutschland: Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus

27.09.2000

In Deutschland hält die Debatte über Ursachen von und angemessene Reaktionen auf Rechtsextremismus und ausländerfeindliche Gewalttaten an. Bereits im August verbot die Hamburger Innenbehörde die als militant geltende Neonazi-Vereinigung „Hamburger Sturm". Auch über ein Verbot der rechtsextremistischen NPD wird derzeit intensiv diskutiert. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Prüfung eines Verbots der NPD, aber auch anderer rechtsgerichteter Parteien (z.B. DVU, Republikaner), soll bis Mitte Oktober ihre Arbeit abschliesen.

Deutschland: Bundesverfassungsgericht konkretisiert Schutz vor politischer Verfolgung

27.09.2000

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe rügte in seiner Entscheidung vom 10. August die rigide Anwendung des Asylrechts durch das Bundesverwaltungsgericht. Auch afghanischen Flüchtlingen, die aus Furcht vor politischer Verfolgung durch die Mujaheddin fliehen, steht nun prinzipiell das Recht auf Asyl zu.

Deutschland: Aussiedlerbeauftragter zieht positive Zwischenbilanz

27.09.2000

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen, Jochen Welt (SPD), zog Ende August dieses Jahres eine positive Zwischenbilanz der Aussiedlerpolitik der rot-grünen Bundesregierung. Im September 1999 hatte Welt das neue Aussiedlerprogramm „Aussiedlerpolitik 2000: Integration in Deutschland - Hilfen in den Herkunftsländern" vorgestellt, das v.a. neue Schwerpunkte bei der Integration beinhaltete (vgl. MuB 8/99).

EU: Richtlinienentwurf zum vorübergehenden Schutz für Flüchtlinge und Vertriebene

27.09.2000

Die EU-Kommission hat in der Sitzung des Rates der Justiz- und Innenminister am 29. Mai 2000 den Entwurf einer „Richtlinie über Mindestnormen für die Gewährung von vorübergehendem Schutz im Falle eines Massenzustroms von Vertriebenen und über Maßnahmen zur Förderung einer ausgewogenen Verteilung der mit der Aufnahme dieser Personen und den Folgen dieser Aufnahme verbundenen Belastungen auf die Mitgliedstaaten" vorgelegt (KOM (2000), 303 endg.). Es geht hierbei um einheitliche Regelungen für Massenfluchtsituationen in Kriegen oder Bürgerkriegen, die eine zügige Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen durch die EU-Mitgliedstaaten erfordern.

Mexiko/USA: Mexikos neuer Präsident will offene Grenzen zu den USA

27.09.2000

Der Wahlsieger der mexikanischen Präsidentschaftswahlen vom 2. Juli 2000, Vicente Fox Quesada (PAN), machte sich auf einer Nordamerika-Reise Ende August für eine stärkere Integration der NAFTA-Staaten Kanada, Mexiko und den USA stark. Ihm ging es dabei auch um den freien Personenverkehr nach dem Vorbild der EU. Dem Vorstoß wurde jedoch sowohl von US-amerikanischer als auch von kanadischer Seite mit Skepsis begegnet.

Deutschland: Bundesratsinitiativen von Niedersachsen und Sachsen zu Asyl und Einwanderung

27.09.2000

Die Landesregierung Niedersachsens beschloss Ende August eine Bundesratsinitiative zur änderung des Asylverfahrensgesetzes. Ziel ist die Vereinfachung und Beschleunigung des Asylverfahrens. Zuvor kündigte das sächsische Innenministerium Anfang August an, Sachsen wolle ein eigenes Einwanderungsgesetz nach US-amerikanischem Vorbild in den Bundesrat einbringen. Dabei sollen Zuwanderung und Asyl „im Paket“ gelöst werden.

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