Ende August verabschiedete das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf zum vereinfachten Zuzug ausländischer Fachkräfte. Ferner sollen höher qualifizierte Geduldete eine Aufenthaltserlaubnis erhalten, wenn sie ein Beschäftigungsverhältnis nachweisen können. Für Akademiker aus den neuen EU-Staaten wird der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt ebenfalls vereinfacht.
Nach aktuellen Zahlen des Mikrozensus lebte im Jahr 2007 in jeder vierten Familie ein Elternteil mit Migrationshintergrund. Insgesamt rund 4 Mio. Kinder wuchsen 2007 in diesen Haushalten auf.
Rückübernahmeabkommen mit Syrien, NRW: Erster Integrationsbericht, Bau der Großmoschee in Köln, Durchschnittliche Kinderzahl, Einführung des E-Ausweises
Die von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) geplante Aufnahme irakischer Flüchtlinge aus Syrien und Jordanien wird es vorerst nicht geben (vgl. MuB 5/08). Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki bat die Bundesregierung, keine Flüchtlinge aufzunehmen. Auf dem Treffen der EU-Innenminister am 24./25. Juli in Brüssel einigte man sich, die Lage weiter zu prüfen.
Jeder einbürgerungswillige Ausländer muss seit dem 1. September einen Wissenstest bestehen. Im Vorfeld wurde massive Kritik an dem Fragenkatalog geäußert.
Ausgelöst durch die Einführung des Einbürgerungstests (vgl. MuB 7/08) wird erneut eine Diskussion um die doppelte Staatsbürgerschaft geführt. Einige Migrantenverbände beabsichtigen, auf dem nächsten Integrationsgipfel am 6. November eine lebenslange doppelte Staatsbürgerschaft für alle in Deutschland geborenen Kinder von Einwanderern zu fordern.
Italien hat seine Einwanderungspolitik drastisch verschärft. Die Regierung weitete Ende Juli den Notstand aus. Die Maßnahmen wurden sowohl innerhalb Italiens als auch international scharf kritisiert.
Hohe Steuern, zu niedrige Gehälter und schlechte berufliche Entwicklungsmöglichkeiten – das sind die häufigsten Gründe für deutsche Fach- und Führungskräfte auszuwandern. Trotzdem erwägt über die Hälfte von ihnen eine Rückkehr nach Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Prognos-Instituts.
Mitte Juli ist in Paris die „Union für das Mittelmeer“ (UFM) gegründet worden. Sie ist eine Partnerschaft zwischen der EU und den südlichen Mittelmeer-Anrainerstaaten.
Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Georgien einerseits und den autonomen Regionen Südossetien und Abchasien sowie Russland andererseits haben zu großen Flüchtlingsbewegungen geführt. Nach UNHCR-Angaben flohen rund 160.000 Personen aus den betroffenen Gebieten.
Historische Entwicklung der Einwanderung: Der israelische Staat ist geradezu „auf Zuwanderung gebaut“. Seit 1882 wanderten fast kontinuierlich Juden in das ursprünglich osmanische, später britisch verwaltete Palästina ein. Der Holocaust in Europa beschleunigte die Umsetzung der zionistischen Idee eines jüdischen Nationalstaates. Im Jahr der Staatsgründung 1948 lebten bereits über 600.000 Juden in Palästina.