Diese Seite enthält sowohl Länderprofile, die als Artikel des Newsletter 'Migration und Bevölkerung' veröffentlicht wurden, als auch die Länderprofile der Plattform focus-migration.de.
Brasilien, das in Bezug auf Fläche und Bevölkerung fünftgrößte Land der Erde, ist in Europa vor allem als attraktives Reiseland und ehemaliges Einwanderungsland bekannt. Von der ersten portugiesischen Besiedlung im 16. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg wanderten über vier Millionen Menschen ein, überwiegend Europäer. In den 1980er Jahren haben sich die Verhältnisse umgekehrt. Schätzungsweise drei Millionen Brasilianer haben bis heute ihr Land verlassen, zunächst mit dem Hauptziel USA, zunehmend aber auch in Richtung Europa und Japan.
focus MIGRATION, Länderprofil Brasilien, Nr. 15, November 2008
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
Wanderungsbewegungen spielten in der Geschichte Bulgariens eine bedeutende
Rolle. Zwischen 1880 und 1988 verließen rund 1,3 Mio. Personen das Land,
im selben Zeitraum wanderten ca. 809.000 Menschen nach Bulgarien ein. Während
es sich bei den Einwanderern vor allem um ethnische Bulgaren handelte, waren
ein bedeutender Teil der Auswanderer ethnische Türken.
Artikel der MuB-Ausgabe 04/04, vom 01.06.2004
Länderprofil im Volltext lesen
Im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war
Deutschland noch ein Auswanderungsland, doch seit Mitte der 1950er Jahre ist
es eines der wichtigsten europäischen Zielländer von Migranten.
Dabei lassen sich verschiedene Formen der Zuwanderung unterscheiden, wie etwa
die Anwerbung von Gastarbeitern, der Zuzug von Aussiedlern sowie die Aufnahme
von Asylbewerbern. Seit Beginn der 1990er Jahre ist Einwanderung und Integration
ein wichtiges bzw. kontrovers diskutiertes innenpolitisches Thema..
focus MIGRATION, Länderprofil Deutschland, Nr. 1, Mai 2007
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
Während das Recht der EU-Bürger, sich im Hoheitsgebiet der Mitgliedsstaaten frei zu bewegen und aufzuhalten, zu den Grundfreiheiten des europäischen Binnenmarktes gehört und bereits in den Gründungsverträgen der Europäischen Gemeinschaften vorgesehen war, hatte die Europäische Union ursprünglich keine Kompetenzen im Bereich Migrationspolitik. Die Zusammenarbeit in Einwanderungs- und Asylfragen ist eines der jüngsten Felder der europäischen Integration. Seit ihrem Beginn Ende der 1980er Jahre hat diese Zusammenarbeit jedoch eine rasante Ausweitung erfahren. Heute gehört sie zweifellos zu einem der Kernbereiche des europäischen Integrationsprojekts.
focus MIGRATION, Länderprofil Europäische Union, Nr. 17, März 2009
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
Die Einwohnerzahl Finnlands beträgt rund 5,2 Mio. (2002). Davon sind
103.682 ausländische Staatsbürger, das entspricht einem Anteil von
knapp 2%. 152.057 Personen wurden im Ausland geboren. Dabei handelt es sich
sowohl um Ausländer als auch um im Ausland geborene Finnen.
Artikel der MuB-Ausgabe 08/03, vom 26.10.2003
Länderprofil im Volltext lesen
neue ausführlichere Ausgabe:
Frankreich hat eine lange Zuwanderungsgeschichte. Drei Phasen von Massenzuwanderung
können dabei unterschieden werden. Die erste Phase setzte bereits um
1830 ein und brachte eine stete Zuwanderung von Millionen von Zuwanderern
aus den Ländern Mittel-, Ost- und Südeuropas. In einer zweiten Phase
kamen während des wirtschaftlichen Aufschwungs nach 1945 überwiegend
männliche Arbeitskräfte nach Frankreich. Die dritte Phase, die in
den 1970er begann und bis in die Gegenwart reicht, ist gekennzeichnet von
Familiennachzug.
focus MIGRATION, Länderprofil Frankreich, Nr. 2, März 2007
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
ältere Ausgabe:
Einwanderung, Flucht und Asyl, Staatsangehörigkeit, Ausländische
Wohnbevölkerung, Weitere Informationen
Artikel der MuB-Ausgabe 06/03, vom 22.07.2003
Länderprofil im Volltext lesen
Wanderungsbewegungen spielten in der Geschichte Griechenlands schon immer
eine bedeutende Rolle. Als sich das Osmanische Reich im ausgehenden 19. und
frühen 20. Jahrhundert auflöste, führten damit zusammenhängende
Konflikte zu Fluchtbewegungen und Bevölkerungsverschiebungen in Südost-Europa.
Griechenland war sowohl Teil dieser militärischen Auseinandersetzungen
als auch Aufnahmeland für eine große Zahl von Flüchtlingen,
insbesondere in den Jahren 1922/23. Der Niederlage im Krieg gegen die Türkei
folgte 1923 ein Bevölkerungsaustausch zwischen beiden Staaten, dessen
Bedingungen durch den Lausanner Vertrag geregelt wurden.
Artikel der MuB-Ausgabe 09/03, vom 25.11.2003
Länderprofil im Volltext lesen
Im Irak führte die Unterdrückung oppositioneller Bewegungen und
von Bevölkerungsgruppen durch diktatorische Regime in den vergangenen
Jahrzehnten zu Emigration, Flucht und Vertreibung. Insbesondere Kriege und
Aufstände im kurdischen Teil des Iraks hatten Massenfluchten ins benachbarte
Ausland zur Folge, so 1975, 1988 und 1991. Der Sturz Saddam Husseins durch
die USA-geführte Militärkoalition 2003 hat jene politischen Verhältnisse,
die Flucht und Migration ausgelöst haben, grundlegend und unumkehrbar
verändert, aber noch nicht zu einer stabilen neuen Ordnung geführt.
Artikel der MuB-Ausgabe 06/04, vom 16.08.2004
Länderprofil im Volltext lesen
neue ausführlichere Ausgabe:
Im Hinblick auf das Thema Migration ist Israel in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich;
der Staat ist geradezu „auf Zuwanderung gebaut“. Masseneinwanderung
kennzeichnete verschiedene Perioden des 20. Jahrhunderts, besonders die Jahre
unmittelbar vor und nach der Staatsgründung 1948. Der daraufhin ausbrechende
Krieg mit den benachbarten arabischen Staaten (Unabhängigkeitskrieg)
führte andererseits zu einer Welle von palästinensischen Flüchtlingen
und Vertriebenen. Die Gesamtbevölkerung Israels hat sich über die
letzten 60 Jahre mehrmals verdoppelt, vor allem durch Zuwanderung. Heute hat
das Land etwa 6,4 Mio. Einwohner. Seit 1948 wurden über drei Millionen
Immigranten registriert, in den 1990er Jahren war Israel sogar das Land mit
der im Verhältnis zu seiner Bevölkerung höchsten Einwanderungsquote
weltweit. Durch die beträchtliche jüdische Immigration spielen Fragen
der Eingliederung und des Zusammenlebens von Einheimischen und Neu-Zuwanderern
in Israel eine wichtige Rolle. In jüngerer Zeit entwickeln sich neue
migrations- und integrationspolitische Herausforderungen wie Arbeitsmigration,
Flucht und illegaler Aufenthalt, mit denen bisher typischerweise westliche
Einwanderungsländer konfrontiert waren.
focus MIGRATION, Länderprofil Israel, Nr. 13, Juni 2008
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
ältere Ausgabe:
Ende letzten Jahres machte Israels Industrie- und Handelsminister Ehud Olmert
(Likud), ehemaliger Bürgermeister von Jerusalem und damals strenger Verfechter
einer ungeteilten israelischen Hauptstadt, mit dem Vorschlag eines einseitigen
Rückzugs Israels auf die Staatsgrenzen von 1967 und der Anerkennung (und
Abschottung) eines palästinensischen Staates Schlagzeilen.
Artikel der MuB-Ausgabe 01/04, vom 04.02.2004
Länderprofil im Volltext lesen
In den letzten zwei Jahrzehnten hat nur die zunehmende Zuwanderung einen
Rückgang der Bevölkerung Italiens vermieden. Die natürliche
Bevölkerungswachstumsrate liegt knapp unter Null. 1981 hatte Italien
56,6 Mio. Einwohner; 2001 waren es 57,0 Mio. Jährlich kommen rund 350.000
Einwanderer ins Land. Quantitativ bedeutsame Zuwanderung gibt es erst seit
Anfang der 1980er Jahre. Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre
war Italien ein Auswanderungsland.
Artikel der MuB-Ausgabe 07/03, vom 23.09.2003
Länderprofil im Volltext lesen
Im Verhältnis zu seiner Bevölkerung hat Kanada seit den 1980er
Jahren mehr Einwanderern und Flüchtlingen dauerhaften Aufenthalt gewährt
als jedes andere Land. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts hat sich die Einwanderungspolitik
des Landes von einem „Aussperrmechanismus für Nicht-Europäer“
zu einem Auswahlinstrument gewandelt, mit dem wirtschaftliche, demografische,
soziale und humanitäre Ziele verfolgt werden können. Über alle
Parteien hinweg und in der Öffentlichkeit haben behutsame Grundsatzentscheidungen
einen vergleichsweise hohen Grad an Akzeptanz für Masseneinwanderung
und der damit einhergehenden ethnischen Vielfalt geschaffen.
focus MIGRATION, Länderprofil Kanada, Nr. 8, März 2007
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
Litauen, das größte der drei baltischen Länder, grenzt im
Norden an Lettland, im Osten an Weißrussland und im Süden an Polen
und die russische Oblast Kaliningrad. Es liegt damit an der östlichen
Grenze der EU, in die es 2004 aufgenommen wurde.
focus MIGRATION, Länderprofil Litauen, Nr. 7, Januar 2007
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
Seit den 1960er Jahren hat sich Marokko zu einem der wichtigsten Herkunftsländer von Einwanderern in Europa entwickelt. Verschärfte Zuwanderungsbeschränkungen konnten diese Entwicklung kaum aufhalten und haben eher dazu beigetragen, dass Migranten die Grenzen zunehmend irregulär überqueren und auch Ziele jenseits der traditionellen Zielländer, Frankreich und die Benelux-Staaten, ansteuern. Seit 1990 konzentriert sich die Auswanderung von niedrig qualifizierten Arbeitskräften aus Marokko auf Italien und Spanien, während die höher qualifizierten Arbeitskräfte in stärkerem Maße in die USA und Kanada auswandern. Schätzungsweise mehr als drei Millionen Menschen marokkanischer Abstammung (bei einer Gesamtbevölkerung von 31 Millionen) leben im Ausland; diese überwiesen 2006 etwa 5,6 Milliarden US-Dollar an Angehörige in der Heimat, womit Marokko der größte Empfänger von Rücküberweisungen in Afrika ist.
focus MIGRATION, Länderprofil Marokko , Nr. 16, Februar 2009
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
Mexiko ist sowohl von Zuwanderung und Transmigration - vor allem von
Mittelamerika ausgehend in die USA - betroffen, als auch von Abwanderung,
zumeist in die USA. Während des vergangenen Jahrhunderts war die Abwanderung
am stärksten, dennoch haben alle drei Migrationsformen Spuren hinterlassen.
Eines der ungewöhnlichsten Merkmale der mexikanischen Migration ist die
Konzentration von 98 % der Auswanderer an einem Zielort - den USA. Rund
11 Millionen Mexikaner - etwa 11 % der mexikanischen Bevölkerung
- lebten 2005 in den USA. Und jedes Jahr werden es schätzungsweise
400.000 mehr.
focus MIGRATION, Länderprofil Mexiko, Nr. 14, August 2008
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
Da die Niederländer und Niederländerinnen viel Wert auf Toleranz
gegenüber anderen Kulturen und Religionen legen, waren sie lange Zeit
sehr stolz darauf, dass Einwanderer in großer Zahl in ihr Land kamen.
So wurden etwa Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus ehemaligen Kolonien
und/oder zum Arbeiten in die Niederlande einwanderten, dazu ermutigt, ihre
eigenen Kulturen weiterzuleben, selbst als klar wurde, dass sie dauerhaft
in den Niederlanden bleiben würden. Allerdings wurden seit 1998 verschiedene
neue Zuwanderungs- und Integrationsgesetze eingeführt. Jedes Einzelne
von ihnen stellte eine Verschärfung der zu dem Zeitpunkt bestehenden
Gesetzeslage dar. Während frühere Integrationspolitik zum Ziel hatte,
kulturelle Vielfalt zu erhalten, wird sie heutzutage von vielen Menschen zunehmend
als ein Hindernis der Integration in die niederländische Gesellschaft
wahrgenommen.
focus MIGRATION, Länderprofil Litauen, Nr. 11, November 2007
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
neue ausführlichere Ausgabe:
Polens Migrationsgeschichte ist stark von Auswanderung geprägt. Bis ins
späte 20. Jahrhundert fanden Abwanderungen sowohl in größeren
Wellen als auch in steten jährlichen Bewegungen statt.
focus MIGRATION, Länderprofil Polen, Nr. 3, Januar 2008
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
ältere Ausgabe:
Am 7./8. Juni 2003 stimmen die wahlberechtigten Staatsbürger Polens in
einem Referendum über den Beitritt ihres Landes zur Europäischen
Union ab. Der Beitritt ist für den 1. Mai 2004 vorgesehen. Mit 38,6 Mio.
Einwohnern (2001) und einer Fläche von 312.685 km² ist die Republik
Polen der weitaus größte Beitrittskandidat.
Artikel der MuB-Ausgabe 05/03, vom 09.07.2003
Länderprofil im Volltext lesen
Während der vergangenen einhundert Jahre war Rumänien vor allem
Auswanderungsland, mit einer recht beeindruckenden Bilanz hinsichtlich der
Zahl der betroffenen Personen, der Auswirkungen sowie der unterschiedlichen
Migrationspraktiken. Politische Gewalt und Benachteiligung durch ein ineffektives
und autoritäres Regime waren während der kommunistischen Ära
- und unmittelbar nach ihrem Untergang - Auslöser für
Flucht und Auswanderung großer Teile der rumänischen Bevölkerung.
Die langsame und für die Gesellschaft belastende Umwandlung der zentral
gesteuerten Planwirtschaft in eine effektiv funktionierende Marktwirtschaft
während der letzten eineinhalb Jahrzehnte gab zahlreichen Rumänen
neuerlichen Anlass, Beschäftigung im Ausland zu suchen. Zusammen mit
der Alterung der Gesellschaft wird die Auswanderung Rumänien möglicherweise
dazu zwingen, Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuwerben. In diesem Fall
wird das Land erheblichen Herausforderungen gegenüberstehen, angefangen
damit, dass der Abwanderungsprozess von Arbeitskräften gestoppt und umgekehrt
werden muss, bis hin zur Entwicklung von Maßnahmen, um die Aufnahme
und Integration einer großen Zahl von Zuwanderern bewältigen zu
können - ein Gebiet, auf dem das Land bislang wenig Erfahrung hat.
focus MIGRATION, Länderprofil Rumänien, Nr. 9, September 2007
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
In Europa besteht weit verbreitet ein Bild Afrikas als Krisenkontinent, dessen
Bevölkerung massenweise einen Weg nach Europa sucht. Dagegen illustriert
das Beispiel Senegal afrikanische Migration als ein deutlich vielschichtigeres
Phänomen. So ist Migration im Senegal - wie auch afrikanische Migration
allgemein - primär innerafrikanische Migration gewesen. Historisch
war der Senegal nicht Herkunftsland, sondern Ziel von Migranten. Es deutet
sich allerdings an, dass sich sowohl in Bezug auf die Migrationsrichtung als
auch auf Zielregionen senegalesischer Migranten seit den 1990er Jahren ein
Umschwung vollzogen hat. Infolgedessen steht der Senegal vor einer Reihe von
Herausforderungen.
focus MIGRATION, Länderprofil Senegal, Nr. 10, November 2007
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
neue ausführlichere Ausgabe:
Innerhalb von wenigen Jahrzehnten ist Spanien von einem traditionellen Auswanderungsland
zu einem der wichtigsten Einwanderungsländer in Europa geworden. In den
letzten zwei Jahrzehnten ist die ausländische Bevölkerung um das
fünfzehnfache auf 3,7 Millionen gestiegen. Die Gesetzgebung musste an
diese sich ständig verändernde Situation mehrfach angepasst werden.
Dabei standen von Anfang an die Kontrolle der Migrationsströme und die
Bekämpfung von irregulärer Migration, die ein zentrales Problem
darstellt, im Mittelpunkt. Fragen der sozialen Integration der Einwanderer
begannen erst spät eine Rolle zu spielen. Während Einwanderung in
der öffentlichen Debatte mittlerweile ein zentrales politisches und soziales
Thema geworden ist, fehlt eine Diskussion darüber, was dies für
Spanien und sein Selbstverständnis in der Zukunft bedeutet.
focus MIGRATION, Länderprofil Spanien, Nr. 6, Oktober 2006
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
ältere Ausgabe:
Spanien hat sich im Laufe der 1980er, vor allem aber seit Anfang der 1990er
Jahre von einem Auswanderungs- zu einem Einwanderungsland entwickelt. Neben
der Kolonialmigration vom 16. bis 19. Jahrhundert verließen auch noch
in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hunderttausende Spanier ihr
Land. In den 1950er bis 1970er Jahren wanderten rund 826.000 Spanier nach
Lateinamerika aus. Allein in den 1960er Jahren emigrierten etwa 650.000 nach
Mittel- und Westeuropa, um dort als Gastarbeiter in der boomenden Industrie
zu arbeiten. Das Ende der Franco-Diktatur, das Einsetzen eines Demokratisierungsprozesses
sowie der wirtschaftliche Aufschwung veranlassten zahlreiche Emigranten zur
Rückkehr.
Artikel der MuB-Ausgabe 10/03, vom 18.12.2003
Länderprofil im Volltext lesen
Seit den 1990er Jahren hat sich die Tschechische Republik von einem durch
Auswanderung geprägten Land zum Einwanderungs- und Transitland gewandelt.
Der tschechische Staat reagierte auf die sich radikal ändernde Situation,
indem er sich zunächst auf einzelne Probleme konzentrierte, vor allem
auf die illegale Migration. In den letzten Jahren wird aber das Bemühen
um eine umfassendere und kohärentere Migrations- und Integrationspolitik
deutlich.
Artikel der MuB-Ausgabe 02/04, vom 28.03.2004
Länderprofil im Volltext lesen
Langfassung (update):
Die Türkei ist im 20. Jahrhundert weitestgehend als Auswanderungsland wahrgenommen worden, abgesehen vom Zustrom türkisch-muslimischer Bevölkerungsgruppen aus Teilen des ehemaligen Osmanischen Reiches, die durch die 1923 neu festgelegten Grenzen ausgeschlossen worden waren. Die Auswanderung, die im frühen 20. Jahrhundert im Zuge der Formierung eines Nationalbewusstseins mit der Abwanderung von nicht-muslimischen Bevölkerungsteilen aus Anatolien begann, setzte sich in den 1960er und 1970er Jahren mit der Arbeitsmigration türkischer Staatsangehöriger nach Westeuropa, insbesondere nach Deutschland, fort. Über Familienzusammenführung und Asylanträge dauerte diese Migration bis in die jüngste Zeit fort, sodass sich innerhalb der Grenzen der Europäischen Union eine große türkische Gemeinschaft entwickeln konnte. Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts hat sich jedoch ein maßgeblicher Wandel hinsichtlich der Rolle der Türkei als Migrationsland abgezeichnet, indem das Land sich zunehmend zu einem Transit- und Einwanderungsland entwickelte. Die Migrationsmuster der Türkei haben sich seitdem kontinuierlich verändert. International bedeutsame Ereignisse wie die Ölkrise von 1973, die iranische Revolution, der Iran-Irak-Krieg, das Ende des Kalten Krieges, der Golf-Krieg, das Auseinanderfallen des früheren Jugoslawiens und der aktuelle Konflikt im Irak haben sich auf Migrationsbewegungen sowohl aus der Türkei als auch in die Türkei ausgewirkt.
focus MIGRATION, Länderprofil Türkei, Nr. 5, April 2009
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
ältere Kurzfassung:
Artikel der MuB-Ausgabe 05/06, vom 29.06.2006
Länderprofil im Volltext lesen
Infolge des politischen und sozialen Umbruchs in Osteuropa in den 90er Jahren
haben sich die Charakteristika der Migration aus und nach Ungarn stark verändert.
Vor 1989 waren die Grenzen besonders für Aus- aber auch für Einwanderer
relativ undurchlässig. Bereits Mitte der 90er Jahre war zu erkennen,
dass Ungarn zu einem Transitland von Ost- nach Westeuropa, aber auch zu einem
wichtigen Zielland für viele Migranten aus Nachbarländern geworden
ist. Besonders seit Ungarns EU-Beitrittsbestrebungen und den notwendigen Angleichungen
an europäische Standards waren in den letzten Jahren Änderungen
in der Einwanderungs- und Asylpolitik vorgenommen worden.
Artikel der MuB-Ausgabe 05/04, vom 03.07.2004
Länderprofil im Volltext lesen
neue ausführlichere Ausgabe:
Die USA gelten im Allgemeinen als das Einwanderungsland schlechthin. Seit
über zweihundert Jahren kommen Einwanderer ins Land. Heute ist die Einwanderung
durch große Vielfalt gekennzeichnet: Die USA ziehen jährlich zahlreiche
Personen mit unterschiedlichen sozialen und ethnischen Wurzeln und verschiedenem
Bildungshintergrund an.
Gegenwärtig steht Einwanderung sowohl für eines der grundlegenden
Merkmale im Selbstverständnis der Vereinigten Staaten als auch für
eine politische Kontroverse. Seit den Terroranschlägen vom 11. September
2001 spielt die Sicherheit des Landes eine immer wichtigere Rolle, ebenso
die Debatte über irreguläre Einwanderung.
focus MIGRATION, Länderprofil USA, Nr. 4, August 2007
Länderprofil im Volltext lesen: deutsch / englisch
ältere Ausgabe:
Wohl kaum ein anderer Staat wurde derart von Einwanderung geprägt wie
die USA. Dementsprechend gelten die Vereinigten Staaten neben Kanada und Australien
als eines der „klassischen" Einwanderungsländer. Bis Mitte
der 1960er Jahre waren es in erster Linie Europäer, die in die USA kamen.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich der regionale Schwerpunkt der Herkunftsländer
in Richtung Lateinamerika und Asien verschoben. Obgleich das Selbstverständnis
der USA von Einwanderung geprägt ist, hat seit den Terroranschlägen
vom 11. September 2001 ein drastischer Wandel in der US-amerikanischen Einwanderungspolitik
stattgefunden.
Artikel der MuB-Ausgabe 03/04, vom 05.05.2004
Länderprofil im Volltext lesen
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als Folge der großen Zahl von Zuwanderern,
die aus den ehemaligen Kolonien kamen, entwickelte sich das Vereinigte Königreich
zu einem Einwanderungsland. Das relativ hohe Maß an Wohlstand in den
Nachkriegsjahren hatte zusätzlichen Bedarf an Arbeitskräften geschaffen,
der überwiegend mit Arbeitern aus den Kolonien gedeckt wurde. Diese profitierten
von privilegierten Zuwanderungsbedingungen als Folge des britischen Staatsbürgerschaftsrechts.
Bis Mitte der 1960er Jahre war Zuwanderung ein marktorientiertes Phänomen,
das von einem imperialistischen Verständnis von Staatsbürgerschaft
unterstützt wurde. Vom Beginn der 1970er bis zu den 1990er Jahren verlief
die Zuwanderung weitgehend nach dem gleichem Muster: Die Mehrzahl der Zuwanderer
kam aus Gründen der Familienzusammenführung ins Land.
focus MIGRATION, Länderprofil Vereinigtes Königreich, Nr. 12, Dezember
2007