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Ausgabe 6
September 2001
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Globaler AIDS- und Gesundheitsfonds in Gründung

Auf dem G7-Gipfel, der Mitte Juli dieses Jahres in Genua stattfand, vollzog sich ein weiterer Schritt zur Gründung eines Globalen AIDS- und Gesundheitsfonds. Angesichts der immer stärker werdenden Bedrohung durch die HIV/AIDS-Pandemie hatte die UN-Sondergeneralversammlung zu HIV/AIDS Ende Juni 2001 in einer „Declaration of Commitment" empfohlen, einen globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose zu gründen. Bereits auf dem Gipfel im Juli 2000 in Okinawa hatten sich die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten verpflichtet, bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten einen „Quantensprung zu erreichen und den Teufelskreis von Krankheit und Armut zu durchbrechen" (vgl. MuB 9/00).

UNO-Generalsekretär Kofi Annan hatte auf einem Treffen der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) im April 2001 zur Gründung eines Globalen Fonds für AIDS und Gesundheit aufgerufen. Er schätzte, dass jährlich ca. 10 Mrd. US-Dollar notwendig wären, um sowohl die Prävention zu stärken als auch die Behandlung bereits erkrankter Menschen auszuweiten. Mit der Senkung der Preise für anti-retrovirale Kombinationspräparate in Entwicklungsländern und der breiteren Verfügbarkeit von Nachahmermedikamenten (Generika) ist ein breiterer Zugang zu den lebensverlängernden Medikamenten zumindest in greifbare Nähe gerückt (vgl. MuB 3/01). Ein aktueller Artikel in der renommierten Zeitschrift Science schätzt den notwendigen Aufwand für ein globales AIDS-Programm auf 9 Mrd. Dollar jährlich.

Die G7-Staaten sagten auf dem Genua-Gipfel zu, 1,3 Mrd. US-Dollar für die Arbeit des Globalen AIDS- und Gesundheitsfonds bereitzustellen. Bis Ende August 2001 sind dem Fonds insgesamt bereits 1,4 Mrd. US-Dollar für seine Arbeit zugesagt worden. Großbritannien, Italien, Japan und die USA verpflichteten sich, die Arbeit des Fonds mit je 200 Mio. US-Dollar zu unterstützen. Im Vergleich dazu wird Deutschland nur 131 Mio. US-Dollar beitragen. Die private
Bill and Melinda Gates Foundation hat 100 Mio. US-Dollar zugesagt.

Eine von Annan initiierte Interims-Arbeitsgruppe mit vier bis sechs Fachleuten und einem Büro in Brüssel soll die offizielle Gründung des Fonds bis zum Ende des Jahres vorbereiten. Als Vorsitzenden der Arbeitsgruppe hat der UNO-Generalsekretär den bis vor kurzem amtierenden ugandischen Gesundheitsminister Chrispus Kiyonga eingesetzt. Er war von 1996 bis Juli 2001 verantwortlich für die Weiterführung der AIDS-Präventionsprogramme, die Uganda schon Anfang der 1990er Jahre als eines der ersten Länder Afrikas einführte. Die ugandischen Programme gelten als erfolgreich. Uganda ist eines der wenigen Länder, in denen die HIV-Prävalenz in den letzten Jahren zurückgegangen ist.

Die Arbeitsgruppe soll bis Anfang Dezember 2001 einen Vorschlag für die Struktur und die Arbeitsweise des Fonds erarbeiten. über diesen Vorschlag soll dann auf einem Teilnehmertreffen, das den Fonds noch vor Mitte Dezember 2001 ins Leben rufen soll, entschieden werden.

Zu den wichtigen und schwierigen Entscheidungen des Gründungstreffens wird gehören, die Prioritäten zwischen verstärkten Anstrengungen in der AIDS-Prävention oder einem Ausbau der Programme zur Pflege Erkrankter festzulegen. Weder der in Okinawa formulierte „Quantensprung" noch der Zugang von Millionen AIDS-Erkrankten zu lebensverlängernden Medikamenten lassen sich mit der immer noch schwachen Finanzierung des Globalen AIDS- und Gesundheitsfonds erreichen.

Ralf E. Ulrich, Eridion GmbH

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