Februar 2002 (2/02)

02.02.2002

Zuwanderungsgesetz: Kein Kompromiss in Sicht

02.02.2002

Die Verabschiedung des Zuwanderungsgesetzes noch vor der Bundestagswahl im September 2002 ist weiterhin ungewiss. Obwohl sich in einer Expertenanhörung des Innenausschusses des Deutschen Bundestages die große Mehrheit der geladenen Sachverständigen für den Gesetzentwurf der rot-grünen Koalition aussprachen, beharrten führende Mitglieder der Unionsparteien weiterhin auf der Ablehnung einzelner Punkte des im November 2001 vorgelegten Entwurfs (vgl. MuB 01/02).

Deutschland: Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Schächten

02.02.2002

Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe entschied am 15. Januar, dass in Deutschland lebenden muslimischen Metzgern unter bestimmten Bedingungen das Schächten von Tieren gestattet werden muss. Diese Form der Schlachtung ohne Betäubung des Tieres ist hierzulande grundsätzlich verboten. Das Tierschutzgesetz sieht jedoch Ausnahmen vor, wenn „zwingende Vorschriften einer Religionsgemeinschaft" dies nahe legen.

Dänemark: Ausländerrecht wird verschärft

02.02.2002

Bertel Haarder (Liberale), der neue dänische Minister für Asyl, Einwanderung und Integration, kündigte noch für dieses Jahr Verschärfungen beim Asyl- und Einwanderungsrecht an. Damit will die neue konservativ-rechtsliberale Regierung unter Ministerpräsident Fogh Rasmussen (Liberale) eines ihrer zentralen Wahlversprechen einlösen. Asyl wird zukünftig nur noch auf Basis der Genfer Flüchtlingskonvention gewährt werden. Die Duldung aus humanitären Gründen wird abgeschafft. Bereits Geduldete sollen ihren Aufenthaltstitel sofort verlieren. Anerkannte Flüchtlinge erhalten nach Haarders Vorschlägen erst nach 7-jährigem Aufenthalt ein Bleiberecht in Dänemark. Davor sollen sie jederzeit abgeschoben werden können, wenn die politische Lage im Herkunftsland es erlaubt.

USA: Rasterfahndung nach jungen Moslems

02.02.2002

Das US-Justizministerium, die Einwanderungsbehörde (INS) und das Bundeskriminalamt FBI (Federal Bureau of Investigation) planen die Festnahme und Ausweisung von rund 6.000 jungen Moslems und Arabern, die sich illegal in den USA aufhalten. Dies wurde Anfang Januar 2002 bekannt. Die gesuchten Personen stammen vor allem aus Staaten des Nahen und Mittleren Ostens sowie weiteren Ländern mit moslemischer Bevölkerungsmehrheit. Auch Bürger anderer Staaten, in denen Unterstützergruppen des Terror-Netzwerks Al-Qaida vermutet werden, fallen in das Raster der gesuchten Personen.

Globaler UN-Gesundheitsfonds vor Aufnahme seiner Tätigkeit

02.02.2002

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria (Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria, GFATM) mit Sitz in Genf steht unmittelbar vor der offiziellen Gründung und der Aufnahme seiner Tätigkeit (vgl. MuB 6/01). Im Sommer 2001 war eine Interims-Arbeitsgruppe mit 40 Vertretern von Staaten, Nichtregierungsorganisationen, internationalen Organisationen und der Privatwirtschaft mit der Vorbereitung der Gründung beauftragt worden. Auf dem dritten Treffen der Arbeitsgruppe Mitte Dezember 2001 wurden letzte Einzelheiten zur Zusammensetzung des Verwaltungsrats des Fonds, des rechtlichen Status, der Finanzabwicklungen und des Standorts seines Sekretariats beschlossen. Auf dem ersten Treffen des Verwaltungsrats Ende Januar 2002 werden Fragen der Umsetzung und der Zeitpunkt des offiziellen Gründungsaktes bestimmt.

Griechenland: EU-Hilfe bei Flüchtlingsproblem benötigt

02.02.2002

Die Zahl der Flüchtlinge, die im Jahr 2001 illegal auf dem Seeweg nach Griechenland einreisen wollten, verdoppelte sich nahezu. Nach Angaben der griechischen Handelsmarine griffen die Behörden 6.864 Personen (2000: 3.664) und 137 Menschenschmuggler auf. Insgesamt gehen die Behörden für das vergangene Jahr von ca. 250.000 illegal eingereisten Flüchtlingen aus Asien, dem Nahen Osten und Afrika aus.

Afghanistan: Rückkehr der Flüchtlinge und neue Fluchtbewegungen

02.02.2002

Die Versorgung der afghanischen Bevölkerung mit Hilfsgütern wurde auch in den vergangenen Wochen fortgesetzt (vgl. MuB 1/02). Während die Zahl der nach Afghanistan zurückkehrenden Flüchtlinge weiter anstieg, führte die Hungersnot im Süden des Landes zu neuen Fluchtbewegungen. überdies wurde die Versorgung eines Teils der Not leidenden Bevölkerung noch immer durch anhaltende Sicherheitsprobleme erschwert.

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