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Ausgabe 8
November 2001
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Österreich: Aktuelle Ergebnisse der Volkszählung 2001

Nach Ende der Erhebungstätigkeit in den insgesamt 2.359 Gemeinden Österreichs wurden Anfang September 2001 die Rohdaten der Volkszählung vom 15. Mai 2001 veröffentlicht. Die Erhebung ergab, dass Österreich zu diesem Zeitpunkt 8.065.166 Einwohner hatte. Seit der Volkzählung 1991 nahm die Bevölkerung somit um +269.380 Personen bzw. +3,5% zu. Die Ergebnisse zeigen starke Verschiebungen in der regionalen Bevölkerungsstruktur.

Erste Schätzungen ergaben, dass der Bevölkerungszuwachs seit 1991 zu etwa einem Viertel auf die positive Geburtenbilanz (+70.000) und zu drei Vierteln auf die positive Wanderungsbilanz (+200.000 Personen) zurückzuführen ist. Alle neun Bundesländer weisen im Vergleich zu 1991 in unterschiedlichem Ausmas Einwohnerzuwächse auf (siehe Tabelle).

Insbesondere die westlichen Bundesländer Salzburg (+7,5%), Tirol (+6,9%) und Vorarlberg (+6,1%) sowie das im Osten gelegene Niederösterreich (+5,1%) hatten in der letzten Dekade ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum. Die übrigen Bundesländer lagen im oder unter dem gesamtösterreichischen Durchschnitt von +3,5%, wobei die Steiermark mit 0,1% bei weitem das geringste Bevölkerungswachstum verzeichnete.

Nur drei von acht Landeshauptstädten hatten im Zeitraum 1991 bis 2001 eine positive Einwohnerentwicklung. Neben Eisenstadt (+10,1%), Klagenfurt (+0,9%) und Salzburg (+0,6%) wiesen alle anderen Landeshauptstädte Bevölkerungsverluste auf, wobei der Rückgang in Linz (-8,2%) am stärksten war. Beträchtliche Bevölkerungszuwächse sind dagegen in den Umlandregionen der größeren Städte zu beobachten, was im Wesentlichen auf die Suburbanisierung zurückzuführen ist. Insbesondere in den Umlandregionen von Wien, Graz, Linz und Salzburg nahm die Bevölkerung in der letzten Dekade stark zu. Zu den „Verlierern" der Bevölkerungsentwicklung zählen neben den Landeshauptstädten vor allem die alten Industriezonen in der Obersteiermark sowie die peripheren und grenznahen Regionen im Norden, Osten und Süden Österreichs.

Mit der Volkszählung war gleichzeitig die Schaffung eines zentralen Melderegisters verbunden. Die Veröffentlichung der Ergebnisse der Volkszählung führte rasch zu einer Debatte über die Verteilung der Gelder im Finanzausgleich. Die derzeitige Verteilung der Steuereinnahmen auf Bundesländer und Gemeinden im Finanzausgleich wird im Wesentlichen von der Einwohnerzahl bestimmt und basiert auf der Annahme, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Bevölkerungsgröße und anfallenden Ausgaben gibt. Die vorliegenden Ergebnisse der Volkszählung werden sich voraussichtlich im Rahmen der überprüfung durch das Zentrale Melderegister noch geringfügig ändern. Im Bundesinnenministerium gingen bereits 50.000 Einsprüche gegen die Zuordnung einzelner Personen zu bestimmten Gemeinden ein. Dabei geht es vor allem um Studierende, Pendler und andere Personen mit zwei Wohnsitzen.

Erste Modellrechnungen ergaben, dass ein starker Zuwachs in der Finanzkraft für die Stadtumlandgemeinden, vor allem im „Speckgürtel" rund um Wien, erwartet wird. Grenz- und Industrieregionen hingegen werden starke Einbußen erleiden. Wirksam werden diese Verschiebungen in den Finanzströmen bereits mit Beginn des Jahres 2002. gle

Weitere Informationen: 
www.volkszaehlung.at

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