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Ausgabe 3
März/April 1998
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Malaysia: Härteres Vorgehen gegen illegale Arbeitsmigranten

Bis zu 2 Mio. ausländische Arbeitskräfte sollten aus Malaysia ausgewiesen werden. Dies hatte die malaysische Regierung Anfang Januar 1998 angekündigt; sie reagierte damit auf die anhaltende Wirtschaftskrise im Land. Inzwischen wurde jedoch von diesem Vorhaben Abstand genommen. Statt dessen wurden in den letzten Monaten Maßnahmen ergriffen, um härter gegen illegale Einwanderer vorzugehen.

Malaysia ist während der anhaltenden Wirtschaftskrise in Südostasien seit Mitte 1997 zum Hauptziel für Arbeitsuchende vor allem aus Indonesien geworden. Mindestens 1,7 Mio. Ausländer arbeiten derzeit in Malaysia (ca. 20 Mio. Einwohner); mehr als die Hälfte davon halten sich illegal im Land auf. Die Arbeitsmigranten kommen vor allem aus Indonesien, aber auch aus Indien, Bangladesch, den Philippinen und Myanmar (ehem. Birma). Sie arbeiten überwiegend auf Baustellen und Plantagen. Seit Mitte Februar 1998 wurden insgesamt 4.000 illegale Arbeitsmigranten festgenommen; sie sollen in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Im Vergleich dazu, wurden 1997 insgesamt nur 9.000 Illegale festgenommen. Ferner wurde die Bearbeitung von neuen Arbeitsanträgen für bestimmte Wirtschaftszweige eingefroren sowie die Verlängerung von Arbeitserlaubnissen gestoppt. Ausgenommen von diesen Regelungen sind Hausangestellte.

In Zeiten hohen Wirtschaftswachstums waren billige ausländische Arbeitskräfte willkommen, um unbeliebte, unterbezahlte und gefährliche Tätigkeiten zu verrichten. Schätzungsweise 80% aller Bauarbeiter in Malaysia sind Ausländer. Seit der schweren Wirtschaftskrise, die im Juli 1997 einsetzte, sieht man in ihnen zunehmend eine Last. Die Regierung in Kuala Lumpur rechtfertigt die Vorgehensweise mit steigender Arbeitslosigkeit im Land. Die durch die Abschiebungen gewonnenen Arbeitsplätze sollen für Einheimische zur Verfügung stehen. Fraglich ist allerdings, ob Malaysier gewillt sind, die unpopulären Arbeiten anzunehmen.

Von den verschärften Maßnahmen gegen illegale Einwanderer sind überwiegend Arbeitnehmer aus Indonesien betroffen, wo seit Beginn der Wirtschaftskrise im Juli 1997 etwa 2 Mio. Menschen arbeitslos wurden. Indonesien gehört zu den Ländern, die die asiatische Wirtschaftskrise bisher am härtesten traf. Politische Unruhen, steigende Preise und wachsende Arbeitslosigkeit veranlassen Tausende von Indonesiern, in das benachbarte Malaysia zu ziehen, um dort als Billigarbeitskraft unterzukommen.

Kürzlich hat die malaysische Polizei der Regierung Vorschläge unterbreitet, nach denen aufgegriffene illegale Arbeitnehmer sowie die Agenten, die ihnen halfen, ins Land zu kommen, durch Stockschläge bestraft werden sollen. Ferner sollen die Gefängnis- und Bußgeldstrafen erhöht und das Eigentum der Agenten beschlagnahmt werden. Bisher wurde von Seiten der Regierung jedoch noch keine Entscheidung getroffen. Anfang Februar 1998 reiste Weltbankpräsident James Wolfensohn nach Ostasien, um den am meisten von der Wirtschaftskrise betroffenen Ländern finanzielle Unterstützung zuzusichern. Die Weltbank wolle ihre Anstrengungen vor allem auf die Bekämpfung steigender Massenarbeitslosigkeit und Armut konzentrieren. Insgesamt 9 Milliarden US-Dollar sollen für entsprechende Notprogramme in der Region eingesetzt werden.  as

Quelle: BBC News, 3. 1. 998, BBC News, 5. 3. 1998; David Lamb, From Cheap Labor to Economic Burden, Los Angeles Times, 3. März 1998; Stefan Klein, Aus Helfern werden Schmarotzer, SZ, 19. 1. 1998; Berliner Zeitung, Asiens Tiger wollen ausländische Arbeiter loswerden, 12. 1. 1998

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